Der Sommer im Obstgarten war, wie viele vermutet hatten, keine Hocketse im Grünen, sondern ein gut besuchter Informationsabend über die Arbeiten, jetzt im Sommer, im Obstgarten.
Zu Beginn führte unser Fachwart Martin Krinn die Besucher an die Bäume, die im Januar geschnitten wurden. Die Neutriebe die sich an den Schnittstellen der Leit- und Fruchtäste entwickelt haben, waren gut zu erkennen. Auch an dem „vermurksten“ Halbstamm der Sorte
Rewena waren die Reaktionen des Baumes auf den Anschnitt, wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim Hochstamm der Sorte Kardinal Bea, zu sehen. Erziehungsschnitte werden um Wachstum zu generieren nur im Winter und Frühjahr durchgeführt. Unerwünschte grüne Triebe, die in den Baum hinein oder nur senkrecht in die Höhe wachsen, werden mit dem Juniriß entfernt, erklärte der Fachwart. Auch bei den im Winter geschnittenen Sauerkirschen war die Schnittreaktion gut zusehen. Der Anschnitt der Langtriebe bei einer doppelten Knospe regte eine gute Verzweigung an.
Ein weiteres Thema war die sogenannte Fruchtausdünnung. Dies bietet sich an kleineren kompakten Obstbäumen an, erklärte Martin Krinn. Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Pfirsichen und Aprikosen sind Obstarten die auf eine Reduzierung des Fruchtbehangs positiv reagieren.
Es fördert die innere Qualität und bei Kernobst die Lagerfähigkeit. Etwa 100 bis 120 Früchte sollte ein 2,5 Meter hoher Spindelbaum haben. Es werden nicht mehr als 1 bis 2 Früchte pro Fruchtbüschel gelassen, bei schwachem Behang 2-3 Früchte. Der Fachwart riet den Teilnehmern: „Nicht auf den Boden schauen. Es sieht grausam aus, aber all die Früchte sind dem Baum zu viel“.
Für eine geplante Neupflanzung im Garten kann im Sommer schon mit der Vorbereitung begonnen werden. Martin Krinn riet den Teilnehmern auf eine gute Vorbereitung der Pflanzstelle mit einer Entfernung der Grasnarbe und einer Gründüngungseinsaat mit Senf, Phazelia oder Buchweizen. Die Durchwurzelung der Einsaat lockert den Boden und reichert ihn mit Humus an. „Humus wird in Zukunft das Zauberwort im Garten sein. Er fördert gutes Wachstum und kann sehr gut Wasser speichern“, hob der Fachwart hervor. Ein Gießversuch mit ein bisschen Wasser, anschließend mit 10 Liter und 20 Liter pro Quadratmeter zeigte deutlich wie wichtig eine ausreichende Wassermenge bei Wassergaben im Garten ist.
Zum Abschluss saß man dann noch gemütlich mit Getränken und „Burgbeißern“ unter dem großen Blätterdach des Nussbaums auf dem Krinn-Hof zusammen.
Danke an alle Besucher, die an der Veranstaltung teil genommen haben sowie an unseren Fachwart Martin für einen schönen, informativen und lehrreichen Abend!
Am Samstag 11.11.2023 fand die Feier zum 100. Geburtstag des Obst- und Gartenbauverein Berkheim e.V. statt.
Mehr zu unser...
weiter
Jetzt ist die beste Pflanzzeit für Obstgehölze!
Derzeit erhalten Sie im Handel "wurzelnackte" Bäume.
Diese sind im Normalfall etwas günstiger als Pflanzen im Topf.
Außerdem wachsen sie besser an, da sie die Herbst- und Winterfeuchte ausnutzen können
und sich während der Vegetationspause an ihren neuen Standort gewöhnen können.
Unser Tipp:
...
weiter